Praxisversuch: Ist der Einsatz von Siliermittel gegen Nacherwärmung sinnvoll?

Der Praxisvergleich der gängigsten Siliermittel ergibt: Heterofermentative Milchsäurebakterien verzögern sicher die Nacherwärmung. Das kann die Futterkosten einer Biogasanlage mit 500kW um 15.200 € senken.

Nach dem Aufdecken der Maissilage vermehren sich die Hefe- und Schimmelpilze durch den Kontakt mit Luftsauerstoff schlagartig. Das Silo wird warm. Es kommt zu Trockenmasse- bzw. Energieverlusten: Diese machen bis zu 3% pro Tag aus.
(SPIEKERS, H. [2002]: Maßnahmen zur Vermeidung von Nacherwärmung, Futterkonservierung –Siliermittel, Dosiergeräte, Silofolien-, Arbeitsgemeinschaft der nordwestdeutschen Landwirtschaftskammern (Hrsg.), Weiß & Partner, Oldenburg, S. 12 – 16.).

Diese Nacherwärmung kann nicht vermieden werden; mit Hilfe heterofermentativer Milchsäurebakterien kann sie aber hinausgezögert werden. Eine gut einsilierte Maissilage mit ausreichender aerober Stabilität bleibt zwei Tage ohne nennenswerte Temperatur-Erhöhung.

Um die Frage zu klären, ob der Einsatz von Siliermittel die aerobe Stabilität auch in der Praxis verbessert, wurden neun Silomais-Proben gezogen. Eine Probe enthielt das Produkt „Siliermittel Stabil“. Die anderen Proben waren eine Kontrolle ohne Siliermittel bzw. mit Siliermittel von unseren Bewunderern.

Der Silomais hatte eine Trockenmasse von 35-40%. Die Qualität war hervorragend und der Mais technisch einwandfrei einsiliert. Zweimal pro Tag wurde die Temperatur gemessen:

Ergebnis

In den ersten zwei Tagen kam es bei allen Silagen zu keiner nennenswerten Temperaturerhöhung: Das Einsilieren hat aus technischer Sicht hervorragend funktioniert und die aerobe Stabilität entspricht den Erwartungen.
Nach drei Tagen begann jedoch bei der Kontrolle und einem Mitbewerber die Temperatur signifikant zu steigen. Zum Zeitpunkt 24.08-1930 haben sich dann die Hefen und Schimmelpilze explosionsartig vermehrt und die Temperaturdifferenz betrug etwa 10° Celsius.

Fazit

Der Versuch zeigt, dass die auf dem Markt angebotenen Siliermittel mit heterofermentativen Milchsäurebakterien die Nacherwärmung und den damit einhergehenden Energieverlust zuverlässig herauszögern.

Der Vergleich der vermiedenen Energieverlust mit den Kosten für das Siliermittel, ergibt folgendes Ergebnis:


Bei täglich 3% Energieverlust ist das Siliermittel nach dem ersten Tag schon gezahlt. Deshalb ist die Empfehlung für Biogasanalgen standardmäßig Siliermittel gegen Nacherwärmung einzusetzen richtig.
  

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert