Wenn ein Mangel vorliegt, erhöht die Zugabe von Spurenelementen die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage, das ist bekannt.
Doch immer wieder kommt es vor, dass der Betreiber keinen Erfolg sieht, wenn er Spurenelemente einsetzt. Die Spezifikation oder das Sicherheitsdatenblatt der Spurenmischung offenbart, dass diese Spurenelemente schlecht bakterienverfügbar sind, weil sie mit EDTA haltbar gemacht wurden.
EDTA bildet vor allem mit Eisen, Kobalt und Nickel sehr stabile Komplexe, diese können von den Bakterien im Fermenter nur schwer abgebaut werden (Quelle) . Das hat zur Folge, dass die Bakterien einen Spurenelementmangel erleiden, obwohl die Fermenteruntersuchung ausreichende Gehalte ausweist. Wir sprechen in diesem Fall von einem „maskierten Spurenelementmangel“: Der Betreiber setzt eine Spurenelementmischung ein und geht davon aus alles richtig zu machen. Jedoch ist der Fermenter dickflüssig und die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage ist schlecht, weil die Verweilzeit nicht ausreicht, um das Substrat vollständig in Methan umzusetzen.
Warum werden trotzdem Spurenelemente mit EDTA angeboten?
- Die Herstellung der EDTA-Mischungen ist sehr leicht: Die Spurenelemente, zum Beispiel Kobaltsulfat, werden in Wasser gelöst und dann wird EDTA zugegeben und gemischt. Wenn das Verhältnis der Spurenelemente mit dem EDTA stimmt, dann verbinden sich die Spurenelemente automatisch und die Mischung ist fertig. Um ein Pulver herzustellen, wird dann das Wasser verdampft.
- Der wahre Grund aber ist, das die Hersteller dieser Mischungen einen Graubereich in der Kennzeichnung als Gefahrstoff ausnutzen wollen.
Beispiel: Für Kobaltsulfat ist im Tierversuch nachgewiesen worden, dass es durch Einatmen in die Lunge Krebs auslösen kann. Deshalb muss eine Mischung mit mehr als 100 mg/kg Kobalt mit dem Hinweis H350i Carc. 1A gekennzeichnet werden und auf dem Etikett muss das Signalwort „Gefahr“ stehen und folgendes Symbol verwendet werden:
Die Hersteller der EDTA-Mischungen argumentieren nun, dass in der Mischung die Verbindung nicht mehr Kobaltsulfat ist, sondern Kobaltchelat. Dafür gibt es keine Tierversuche und deshalb wird die Mischung unter Kategorie 3 eingestuft. Auf das Gefahrenstoffsymbol wird verzichtet und die Mischung wird nur mit Achtung gekennzeichnet. In der Praxis wird dann die Mischung oft als ungefährlich angeboten.
Das kann man so machen, gute fachliche Praxis ist das unserer Meinung nach nicht. Deshalb bieten wir unsere Spurenelemente nur mit der maximalen Gefahrstoffkennzeichnung an.
Die bessere Lösung.
Um den Anwender so gut wie möglich zu schützen bieten wir außerdem nur flüssige Mischungen an. Denn diese können im Vergleich zu Pulver nicht stauben und die Inhaltstoffe gelangen deshalb nur schwer in die Lunge. In der TRGS 529 wird dieses als „emissionsfrei“ bezeichnet.
Der Betreiber kann die Spurenelementmischung mit Hilfe einer Pumpe automatisch in den Fermenter dosieren. Das ist sehr arbeitsfreundlich, wird nicht vergessen und der Anwender kommt damit kaum noch in Kontakt.
Unsere Mischung Spurenelemente T hat außerdem den Vorteil, dass die Spurenelemente durch ein besonderes Verfahren lange bakterienverfügbar bleiben. Dabei wird nicht nur Kobalt und Nickel vor chemischen Reaktionen im Fermenter geschützt, sondern auch Molybdän und Selen. Dadurch wird der Fermenter schön dünnflüssig und die Bakterien können die organische Masse während der Verweilzeit vollständig in Methan umsetzen. Der Substrateinsatz wird weniger, der Gärrest damit auch und die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage steigt.